Vaginismus ist die Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur, sodass die Penetration unmöglich ist oder große Schmerzen verursacht. Vaginismus kann von Beginn an oder auch erst nach einer Zeit auftreten, in der die Sexualität ausgelebt werden konnte.
Im Systemischen gehen wir davon aus, dass jedes Verhalten (auch Schmerzen beim Sex) einen Grund hat und dass es einen sinnvollen Nutzen dafür gibt. Dabei bezeichnen wir als Beraterinnen und Berater den Vaginismus nicht als Störung, sondern sind gespannt darauf, wozu er gut ist. Das mag im ersten Moment paradox klingen, aber die Ursachen für sexuelle Störungen liegen meist viel tiefer, als wir denken. Und oft wird über unsere Sexualität etwas ausgetragen, wobei unser eigentliches Problem ganz woanders liegt.
Wir stellen Ihnen im Folgenden einige Ursachen vor:
Schmerzen beim Sex können erlertn sein
Erste körperliche Symptome treten dabei durch Infektionen auf. Erst wenn der Arzt nichts Derartiges feststellen kann, hat Vaginismus meist psychische Ursachen. Wenn man beim Sex durch eine Krankheit Schmerzen erfahren hat, kann es sein, dass betroffene Frauen die Erwartung haben, dass sie wieder Schmerzen haben werden. Dadurch entsteht eine Abwehrreaktion, wobei der Körper sich verspannt. Diese Verspannung verhindert die Penetration und kann neue Schmerzen auslösen. So gerät man in einen Kreislauf, aus dem man nur schwer entkommt.
Mit Vaginismus wird ein anderes Problem versteckt
Manche Frauen haben das Gefühl, ihren Ärger nicht ausdrücken zu dürfen. Vaginismus ist hier ein Schutz, um sich verschließen können. Sie können so Grenzen setzen, ohne ihre Aggression direkt ausdrücken zu müssen. Dies ist keine Störung, sondern eine enorm wertvolle Fähigkeit des Körpers. Ziel ist es deshalb auch nicht, die „Störung zu beseitigen“, sondern sich dahingehend zu entwickeln, dass man für die eigenen Wünsche selbstbestimmt eintreten kann.
Lustlosigkeit
Treten die Schmerzen beim Sex erst im Laufe der Beziehung auf, deuten auch sie häufig auf Lustlosigkeit hin, die sich körperlich äußert. Dafür kann es viele Gründe geben. Ein bekanntes Beispiel ist das weibliche Selbstbild. In unserer Gesellschaft sollen Frauen sexuell interessiert und erlebnisfähig sein. Aber nicht alle Frauen haben ständig Lust auf Sex und insbesondere nicht auf die Art Sex, die sie mit ihrem Partner schon seit Jahren praktizieren. Anstatt sich eingestehen zu müssen, dass sie sexuell doch nicht ganz so aufgeschlossen sind, übernimmt ihr Vaginismus die Verantwortung. „Schatz ich würde so gerne, aber die Schmerzen sind einfach nicht zu ertragen.“ Auch hier hilft es ins Gespräch zu kommen und aufzudecken, was dahinter liegt.
Sexuelle Störungen sind so individuell, wie Ihre Sexualität selbst. Oft ist es unmöglich eigenständig herauszufinden, was mögliche Gründe dafür sind oder wie man am besten mit damit umgehen kann. Man ist in dem Problem gefangen und sieht keinen Ausweg mehr.
Wenn Sie unzufrieden mit Ihrer Sexualität sind und gerne etwas verändern würden, um sich und Ihren Körper wieder lustvoll zu erleben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir sind für Sie da und schauen uns Ihr Problem ganz genau an, bis wir gemeinsam herausgefunden haben, welchen Sinn es hat und wie Sie damit so umgehen können, dass Sie Ihre Sexualität wieder frei ausleben können – so, dass sie Ihnen beiden Spaß macht.